Der schlechteste Hörakustiker... (Teil 2)

Im ersten Teil des Artikels haben wir uns damit beschäftigt, dass es schier unmöglich ist, online (also im Internet) einen Qualitäts-Hörtest durchzuführen. Zudem haben wir infrage gestellt, ob es möglich sein kann, eine maximal unauffällige Hörlösung über das Internet für einen Menschen zu finden und dies m.E. berechtigt bezweifelt. Im zweiten Teil des Artikels möchten wir uns mit dem Begriff „Hörgerät“ beschäftigen.

Denn: Was ist denn überhaupt ein Hörgerät? So manche Anbieter im Internet bieten „Hörgeräte“ an, die bei näherem Betrachten lediglich Hörverstärker sind. „Hörgeräte“ sind nämlich technologische Hochleistungs-Medizinprodukte, sie sind mit einer eigenen Hilfsmittelnummer (denn nur deshalb zahlen die Krankenkassen auch einen Betrag für das Hörgerät hinzu) registriert und sie sind vollumfänglich programmierbar, während manches „Hörgerät“ aus dem Internet lediglich ein paar voreingestellte Hörprogramme mitbringt, aber niemals optimal auf das so individuelle Hörvermögen eines Menschen programmiert werden kann (man kann sich das in etwa wie das Schleifen eines Brillenglases vorstellen).

 

Übrigens: Dies ist eine der leider zu oft unbekannten aber so wertvollen Leistungen, die ein Hörakustiker tagein, tagaus erbringt. Kauft man im Netz ein "Hörgerät", hat man nichts anderes als einen minderwertigen Hörverstärker erworben, wie eine Fertigbrille, die nicht mehr geschliffen werden kann.

 

Fazit: Im Internet kann man sich wirklich umfänglich Informationen suchen und zum Thema Hörgeräte einlesen. Eingehende Beratung, zu der die in Teil 1 und 2 erwähnten Punkte zwingend hinzugehören, finden Menschen entgegen sämtlicher Werbeversprechen nicht.

 

Tipp: Wenn Sie sich erstmals für das Thema „Hörgerät“ interessieren, schauen Sie ruhig ins Internet, lesen Sie sich ein und suchen Sie ein, zwei Adressen für einen inhabergeführten Hörakustik-Meisterbetrieb in Ihrer Nähe. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren, bei dem so viele wichtige Dinge besprochen werden, die nur von Angesicht zu Angesicht durchführbar sind und die am Ende für Sie zu einer wirklich zufriedenstellenden Hörlösung sorgen.

 

Ach ja: Und trauen Sie sich ruhig zu fragen, ob Ihr Hörgerät eine eigene sogenannte "Hilfsmittelnummer" hat. Nur dann ist der Zuschuss Ihrer Krankenkasse möglich, nur dann handelt es sich wirklich um ein medizinisches Hörgerät. Ein tolles Hochleistungs-Produkt für ein besseres Hören und Verstehen.